Kreative Ideen von Designstudierenden

Kreative Ideen von Studierenden

Energiewende und Gesellschaft

Folkwang Universität der Künste Essen

Wintersemester 2023/24

Wie können wir die Energiewende der Gesellschaft näherbringen und ihre Umsetzung effektiver gestalten?
Im Wintersemester 2023/24 haben sich die Studierenden des Masterstudiengangs “Design Futures M.A.” an der Folkwang Universität der Künste in Essen dieser Frage gewidmet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Johanna Schmeer und Prof. Anke Bernotat entwickelten sie kreative Konzepte, um produkt- und verhaltensorientierte Handlungsansätze für eine Energiewende aufzuzeigen.

Ziel des Kurses war es, anhand diskursiver Designmethoden mit Themen wie Energieproduktion und -konsum kreativ zu experimentieren, kritische Fragen zu stellen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln. Über einen Zeitraum von sechs Monaten erforschten die Studierenden, wie Produkte oder Interventionen gestaltet werden können, um die Energiewende den Menschen näher zu bringen. Die entstandenen Konzepte und Entwürfe sollen das Bewusstsein für den eigenen Energieverbrauch schärfen und zum aktiven Handeln anregen.

Die Studierenden präsentieren ihre Projekte anhand von Fotografien ihrer Endprodukte und Bildern aus dem Entwurfsprozess. In ihren Texten erläutern sie den Bezug ihrer Projekte zur Energiewende und beschreiben Motivation, Konzept, Prozess und Ergebnis.

Projekte im Überblick

[Un]schein – Ein nachfüllbares Leuchtobjekt

Lorena Droste

„Offene Feuer gelten als große Bedeutungsträger für Menschen. Die Geschichte geht mindestens 40.000 Jahre zurück, als das offene Feuer die erste Licht- und Wärmequelle des Menschen war. Wissenschaftlerinnen können so begründen, dass wir uns aus diesem Grund zu jeglichen offenen Flammen hingezogen fühlen und im privaten Haushalt, aber beispielsweise auch in religiösen Einrichtungen zur Kerze greifen.
[Un]schein ist ein Leuchtobjekt, welches jedem Raum auf zurückhaltende Weise warmes Licht gibt und auch ohne die gezündete kleine Flamme als Objekt verstanden werden kann.

Die nachfüllbare Ölkerze soll auf das zunehmende Problem der herkömmlichen Paraffinkerze aufmerksam machen. Sie sensibilisiert Konsumentinnen dafür, dass auch Wachsalternativen wie Stearin und Bienenwachs keine geeigneten Lösungen sind, da diese einen größeren Teil der Treibhausgasemissionen einnehmen als gedacht. Auch die klein scheinenden Dinge können Großes bewirken.“

Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
© Lorena Droste
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
© Lorena Droste
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow
 

Ignite the Light – Interaktive Leuchte als Hommage an die rituelle Lichterzeugung

Maike Burghoff

„Energie ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens, denn sie ist die Quelle von Licht und Wärme. Doch wie oft denken wir dabei an eine ihrer Urformen, das Feuer, oder gar an den mühsamen Prozess des Feuermachens? Beim sogenannten „Feuerbohren“ wird ein Stock auf einem Holzbrett so lange und schnell zwischen den Händen gerieben, bis ein Funke entsteht, der im besten Fall eine Flamme entfacht.

Die interaktive Lampe ‚Ignite the Light‘ erinnert an diesen Zusammenhang und verdeutlicht, dass Strom und Licht wertvolle, aber begrenzte Ressourcen sind, die aufwändig erzeugt werden müssen.

Um die Lampe zum Leuchten zu bringen, wird der Holzstab in den Lampenschirm gesteckt und gedreht. Dabei entsteht zunächst ein schwaches rotes Licht, das sich bei längerem Drehen allmählich in ein helles warmweißes Licht verwandelt. Eine halbe Minute Drehen versorgt die Lampe mit Energie für 30 Minuten, wobei die Helligkeit langsam abnimmt, bis die Lampe erlischt. Durch kurzes Drehen des Stabs kann die Lampe vorher ausgeschaltet werden. Liegt der Stab in einer bestimmten Position, kann er entweder zum Tragen der Lampe verwendet oder aus dem Lampenschirm herausgezogen werden. An den Rand der Lampe gelehnt, wird er wieder Teil der Lichtwirkung. Wie ein neues Stück Holz am Lagerfeuer.“

Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
© Maike Burghoff
© Maike Burghoff
© Maike Burghoff
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow
 

Energiewende – Eine Intervention

Moritz Gremm

„Den Ausgangspunkt meines Projekts bereitet der defekte Regler eines Heizkörpers in der ersten Etage des erst 2017 eröffneten Gebäudes des Fachbereichs Gestaltung der Folkwang Universität der Künste. Der Heizkörper, der sich zwischen der keramischen Werkstatt und den Verwaltungsbüros befindet, läuft seit Jahren auf höchster Stufe. Der defekte Regler macht ein Anpassen seiner Temperatur unmöglich. Der Regler steht symptomatisch für die fehlerhafte Klimaregulation im gesamten Gebäude. Diese sorgt ganzjährig für T-Shirt-Temperaturen in den Werkstätten und kühlt zugleich Arbeits- und Seminarräume auf unangenehme Weise ab. Von der Studierendenschaft wurde bereits vergeblich versucht die Ausgänge der Lüftungen zu verdecken.

Ziel meines Projekts ist die Transformation des kaputten Heizkörpers zu einem Verweilort für bis zu zwei Personen. Durch einen gestalterischen Eingriff soll ein Angebot an die Studierendenschaft entstehen und zugleich auf den verschwenderischen Umgang mit Energie aufmerksam gemacht werden, der uns tagtäglich umgibt. Hierfür wurden Objekte erarbeitet, die das Potenzial des Heizkörpers nutzen. In Art und Größe waren diesen Objekte keiner Grenze unterworfen.“

Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
© Moritz Gremm
© Moritz Gremm
© Moritz Gremm
© Moritz Gremm
© Moritz Gremm
© Moritz Gremm
© Moritz Gremm
© Moritz Gremm
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow
 

Solar Sphere

Maja Kaiser

„Wir leben in einer Welt, die von der Dringlichkeit des Klimawandels und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Energieversorgung geprägt ist, angetrieben durch umweltschädliche Technologien und die Endlichkeit fossiler Brennstoffe. Doch inmitten dieser Herausforderungen liegt eine Lösung vor uns, eine unerschöpfliche Quelle der Energie: die Sonne.
Solarenergie ist allgegenwärtig und für jeden zugänglich. Leider wird sie oft mit sperrigen, unästhetischen Solarpaneelen assoziiert, die das Bild vieler Menschen prägen. Die Akzeptanz in der Gesellschaft spielt aber eine entscheidende Rolle dafür, ob die Energiewende gelingen kann.

Das Projekt konzentriert sich daher auf die Integration von solarer Energiegewinnung in den Alltag und verfolgt das Ziel, diese zugänglicher und ästhetisch ansprechender zu gestalten. Durch die Verbindung von Technologie, Design und sozialer Aspekte zielt das Projekt darauf ab, eine solare Ladestation zu entwickeln, die harmonisch in die Umgebung integriert werden kann und gleichzeitig eine nachhaltige Energiequelle bietet.“

Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
© Maja Kaiser
© Maja Kaiser
© Maja Kaiser
© Maja Kaiser
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow
 

Pull the Cord

Leon G. Husemann

„Meine Projektarbeit trägt den Titel „Pull the Cord“. Dieser Titel soll sowohl ein Appell sein aufzuwachen, hinsichtlich der Klima- und Energiewende, und spielt gleichzeitig auch mit der Funktionsweise des Produkts.
Meine Arbeit befasst sich damit das Ritual des Lichtschalters neu zu denken. Durch das Objekt, eine Lampe die ohne externe Stromzufuhr funktioniert, soll ein Umdenken hin zum Thema Energie (Konsum, Verbrauch, Sparen, uvm.) angestoßen werden. Vorerst soll das Objekt ein neues Ritual etablieren. Anstelle des Lichtschalters im Flur, wird ein paar mal an einem Seil gezogen, wodurch mechanische Energie erzeugt wird, die durch einen Schrittmotor in elektrische Energie umgewandelt wird und den Raum erhellt.

Die Botschaft an die nutzende Person ist: nur wenn aktiv Energie aufgewendet wird, kann die Energie (hier in Form von Licht) konsumiert werden. Das Ziehen am Kabel reicht dabei, je nachdem wie oft am Kabel gezogen wird, für ein bis zwei Minuten Licht. Anschließend muss der Vorgang wiederholt werden. Diese Funktion verdeutlicht, dass Energie nicht unendlich vorhanden und ein kostbares Gut ist, das auch als solches konsumiert werden sollte. Die Funktionsweise des Objekts spiegelt sich in der Gestaltung wider.“

Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
© Leon Gusemann
© Leon Husemann
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow
 

Wie Watt

Lars Feller

„Wie Watt“ ist ein Projekt, welches die Thematik des Stromverbrauchs aufgreift. Das Gerät misst den Strom eines Verbrauchers, indem das eine Ende des Kabels in die Steckdose und in das andere Ende der Verbraucher eingesteckt wird.
„Wie Watt“ kommuniziert über eine LED-Matrix sowohl den aktuellen Verbrauch, als auch Messungen über längere Zeiträume. Das Besondere an „Wie Watt“ ist, dass es zusätzlich zu den genauen Zahlen über einen dynamischen LED-Ring den aktuellen Stromverbrauch visualisiert. Das Licht, abgestimmt mit der Leistung, rotiert schneller oder langsamer. So wird en auch Menschen, die kein Verständnis oder noch kein Interesse an der Thematik haben, der grobe Stromverbrauch vermittelt und auf diese Weise ein Interesse für die Zahlenwerte geweckt.

„Wie Watt“ soll ein Bewusstsein dafür schaffen, dass und wie verschiedene Geräte, unterschiedlich viel Strom verbrauchen; damit, sei es aus Interesse an der eigenen Stromrechnung oder an der Umwelt, letztendlich weniger Strom verbraucht wird.“

Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
© Lars Feller
previous arrowprevious arrow
next arrownext arrow