Solar Workshop
13. – 17. Mai 2024
Folkwang Universität der Künste Essen
Im Sommersemester 2024 fand an der Folkwang Universität der Künste in Essen ein Solarworkshop unter der Leitung von Kris De Decker und Marie Verdeil vom „Low Tech Magazin“ aus Brüssel statt. Der Workshop war Teil der Lehrveranstaltung „Energiewende und Gesellschaft 2“, die von Prof. Dr. Johanna Schmeer und Prof. Anke Bernotat betreut wird.
Ziel des Workshops war es, den Studierenden mögliche Berührungsängste mit der Technik zu nehmen und niederkomplexe Möglichkeiten der Elektro- und Solartechnik zu vermitteln. Dabei lernten sie, mit minimal technischem Aufwand und aus bereits vorhandenen Bauteilen neue, stromerzeugende Objekte zubauen.
Die Veranstaltung begann mit einer praktischen Einführung, bei der die Teilnehmenden ein eigenes kleines Baukastensystem aus wenigen, Bauteilen entwickelten. Dabei wich die anfängliche Unsicherheit gegenüber der Technik schnell einer begeisterten Neugier für selbstgebaute und umweltfreundliche Elektrotechnik. Mit diesen Baukästen konnten sie anschließend in ihre Gruppenarbeiten starten und die für ihre Projekte benötigten elektrischen Schaltungen effizient und souverän umsetzen.
Ein besonderer Schwerpunkt des Workshops lag auf dem Anschluss und Betrieb von alltäglichen Elektrogeräten an Solarmodule. Die Teilnehmenden schlossen Geräte, die normalerweise über das Stromnetz oder mit Akkus betrieben werden, an Solarpaneele an, um den erzeugten Strom direkt und ohne den Umweg über zusätzliche Batterien zu nutzen.
Dazu wurden unter anderem defekte Elektrogeräte vor Ort repariert und erfolgreich in Solarsysteme integriert. Auf diese Weise lassen sich Neuanschaffungen vermeiden und wertvolle Ressourcen schonen.
Als Ergebnis des Workshops entstanden verschiedene Prototypen, die sowohl mit Sonnenenergie als auch mit körperlicher Betätigung betrieben werden können. Die Projekte demonstrieren auf authetische Weise die Effizienz regenerativer Energiequellen und die Anpassungsfähigkeit bestehender Systeme an einen nachhaltigen Lebensstil.
Fotografie: Dominik-Antoni Krolikowski
Solardach mit Ladeanschlüssen
Für den Universitätscampus wurde eine überdachte sommerliche Erholungsoase geschaffen. Diese besteht aus einer Holzkonstruktion, die mit kippbaren Solarpaneelen als Dach ausgestattet ist und eine gezielte Energiegewinnung ermöglicht. Der erzeugte Strom wird durch einen Spannungswandler umgewandelt und steht über USB- und Zigarettenanzünder-Anschlüsse zur Verfügung, um Niedervoltprodukte wie Smartphones oder Ventilatoren direkt aufzuladen und zu betreiben.
Fahrrad-Generator
Das ungenutzte Fitnessrad aus dem Keller wurde zu einem kleinen Kraftwerk, indem ein speziell angefertigtes Rad für den Gleichstromgenerator, eine Stromanzeige in einem Acrylglashalter sowie einfach zu verbindende Steckelemente wie Diode, Sicherung, Stromwandler und Wechselrichter hinzugefügt wurden. Wer kräftig genug und ausdauernd in die Pedalen vom Fahrrad-Generator tritt, kann über integrierte Steckdosen sogar dabei Fernsehen schauen.
Solarbetriebener Plattenspieler & Akkuschrauber
Neben den großen Projekten wurden ein solarbetriebener Plattenspieler und eine solarbetriebene Bohrmaschine entwickelt. Der defekte Akku der alten Akkubohrmaschine wurde entfernt und die Bohrmaschine, wie auch der Plattenspieler, über einen Stromwandler mit dem Solarmodul verbunden. Beide können nun bei ausreichender Sonneneinstrahlung wieder benutzt werden. Mit der Geschwindigkeit der Musik und der Drehung des Bohrers demonstrieren sie anschaulich die Leistungsfähigkeit der Solarenergie.
Prozess
Über Low Tech Magazin
Das Low Tech Magazine wurde 2007 von dem Journalisten Kris de Decker gegründet. Es begann als Online-Blog und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Heute gibt Kris de Decker gemeinsam mit Marie Verdeil auch Workshops und hält Vorträge über nachhaltigen Stromkonsum. Ihr gemeinsames Ziel ist es, das Potenzial alter und oft übersehener Technologien zu beleuchten und zu zeigen, wie sie als Grundlage für nachhaltige Energiepraktiken dienen können.
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